Diese Seite begleitet die Planungen der MVG kritisch. Wir sind für den Bau der Tram 23 bis Neufreimann. Eine Verlängerung zum Kieferngarten wird abgelehnt, da die Prognosezahlen unrealistisch sind. Für den Bau zwischen Neufreimann und Kieferngarten müssen ca. 250 Bäume gefällt und ein schallschluckendes Parkhaus ( mit einer Toilettenanlage) abgerissen werden. Ferner soll eine unter der Norm (Radius nur 18 m statt 25 m) erforderliche Umkehrschleife im Wohnviertel Kieferngarten entstehen. Alle bisher vorgeschlagenen Alternativen werden von der MVG abgelehnt.
Auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne in Freimann, wird ein neues Quartier gebaut, mit 5500 Wohnungen und rund 15.000 Einwohnern. Es nennt sich Neufreimann. Es wird mit dem Schulbau begonnen. Die Wohnungen sollen auch zeitgleich oder etwas später bezugsfertig sein. Wegen der gestiegenen Baukosten werden einige Wohnblöcke zeitverzögert gebaut. Die Verlängerung der Tram23 von der Haltestelle Schwabing Nord nach Neufreimann halten wir für dringend geboten. Die Weiterführung zum Kieferngarten soll hier thematisiert werden.
Die Karte zeigt die Planung der MVG und veranschaulicht das Gebiet zwischen Neufreimann und Kieferngarten.
Planungsstand präsentiert in der BA-Sitzung vom 18.11.2020, mit Detailzeichnungen Seite 2 (Auszug)
Die MVG rechnet mit folgendem täglichem Fahrgastaufkommen:
von Neufreimann zur Münchner Freiheit: 7.000 Fahrgäste
von Neufreimann zum Am Hart: 12.000 Fahrgäste -> anfangs mit Bus, später mit Tram24
von Neufreimann zum Kieferngarten: 6.000 Fahrgäste
jeweils als die Summe der Hin- und Rückfahrten
Die Siedlerschaft Kieferngarten e.V. rechnet mit folgenden täglichen Fahrgastaufkommen:
von Neufreimann zur Münchner Freiheit: 8.000 Fahrgäste -> mit Tram 23
von Neufreimann zum Am Hart: 12.000 Fahrgäste
von Neufreimann zum Kieferngarten: 3.000 Fahrgäste
Unser Vorschlag:
Ein Expressbus fährt vom Kieferngarten über Neufreimann zum Am Hart.
Die Fahrgastzahlen der MVG halten wir im Grunde für plausibel und weichen von unseren Schätzungen nicht allzusehr ab. Für die Strecke von Neufreimann zum Kieferngarten sind die Fahrgastzahlen viel zu hoch angesetzt. Zum Kieferngarten fahren fast nur Personen, die Richtung Garching wollen; vor allem Studenten.
Von Neufreimann erst stadtauswärts zum Kieferngarten zu fahren, dann in eine volle U6 Richtung Innenstadt umzusteigen, das machen unserer Überzeugung nach die wenigsten Fahrgäste. Die Tram23 bringt die Bewohner schnell und mit ausreichender Kapazität von Neufreimann zur Münchner Freiheit, wo ihnen die U6 und die U3 zur Weiterfahrt zum Marienplatz zur Verfügung stehen.
Am Tag (=10 Stunden) 6000 Personen je Richtung zu transportieren heißt in der Stunde rund 600 Personen zu transportieren. Bei einer Buskapazität von mehr als 100 Personen kann ein Bus bereits im 10-Minutentakt in der Stunde mehr als 600 Personen transportieren. Ein Bus ist also völlig ausreichend. Eine Tram ist überdimensioniert!
Im Streckenabschnitt Neufreimann/Kieferngarten sind am Tag pro Richtung nur 1500 Fahrgäste zu transportieren. Dafür steht der Expressbus zusammen mit zwei bereits bestehenden Buslinien zur Verfügung.
Die Argumentation der MVG:
Auf der Strecke Neufreimann zum Am Hart werden 12.000 Fahrgäste am Tag erwartet. Hierfür ist laut MVG ein Bus anfangs (bis zur Fertigstellung einer Tram 24) ausreichend,
für die weniger genutzte Strecke Neufreimann zum Kieferngarte ist aber lt. MVG eine Tram notwendig!
Wir halten diese Denkweise für völlig unrealistisch.
Quelle Hilger, Siedlerschaft Kieferngarten
Da die Buskapazität für die Beförderung der Fahrgästen von Neufreimann zum Kieferngarten bzw. zum Am Hart völlig ausreichend sind, ist die Wendeschleife im Norden von Neufreimann einzurichten, verbunden mit einer zusätzlichen Haltestelle.
Das hat den Vorteil, dass in der Regel eine Tram an der Endstation (in der Wendeschleife) steht, und die Fahrgäste sofort in die Tram einsteigen können. Ob es regnet, kalt oder windig ist, spielt keine Rolle. Die Wartezeit beim Lesen des Münchner Fensters in der Tram ist gefühlt viel kürzer als die selbe Wartezeit an einer zugigen, kalten Haltestelle. Ferner gäbe es dann zwei Haltestellen, was für das große Gebiet angemessen ist.
Mit diesem Vorschlag ist die Trambahn von Neufreimann zum Kieferngarten hinfällig. Das würde eine erhebliche Kosteneinsparung zur Folge haben. Wir schätzen die Einsparung auf 90 Mio Euro. Dazu haben wir die Kosten der Westtangente (490 Mio € für 8,5 km) auf die Strecke von 1,5 km umgerechnet, welche eingespart werden können. In Zeiten klammer Kassen ein Muss!
Für die eingesparten 90 Mio Euro könnte die Stadt bei einem reinen Baupreis von 5.000 € (ohne Grundstückspreis, da der Grund schon ihr eEigentum ist) 18.000 qm Wohnfläche bauen. Das sind rund
200 2-Zimmer-Wohnungen à 50 qm und
100 3-Zimmer-Wohnungen à 75 qm
oder
50 2-Zimmer-Wohnungen à 50 qm und
200 3-Zimmer-Wohnungen à 75 qm.
Die jährlichen Mieteinnahmen von 12,-- €/qm würden rund 2,6 Mio Euro ergeben. Davon kann der Expressbus betrieben werden.
In Fröttmaning ist ein Betriebshof für die Tram vorgesehen. Die Überlegungen der MVG gehen davon aus, dass eine Service-Strecke von der Kieferngartenstraße über die Burmesterstraße nach Fröttmaning geht. Wir meinen, dass die Streckenführung bis Fröttmaning gehen soll. Dann könnte eine quietschende Umkehrschleife und der Abriss des weiterhin notwendigen Parkhauses vermieden werden. Fußballfans kämen dann zusätzlich auch mit der Tram23 ins Stadion (das wäre dann die 2. Schiene zum Stadion gemäßdem damaligen Raumordnungsverfahren ).
Siehe auch unseren Offenen Brief Seite 3
In den Anliegerstraßen besteht wegen zu geringer Breite ein dauerhaftes Parkverbot.
Quelle: privat
Für die Gäste der Bewohner der Kieferngartensiedlung ist daher das Parkhaus wichtig.
Ein Vergleich der Querschnitte Bestand und Planung ergibt:
Diese einzige Querschnittszeichnung vom Bestand auf der 1 km langen Strecke zwischen Kieferngartenstraße und Werner Egk-Bogen ist irreführend, ja sogar falsch, weil sie auf der Südseite einen Parkstreifen darstellt, der in Wirklichkeit keiner ist. Diese Querschnittszeichnung trifft nur auf einen kurzen, 50 m langen Abschnit der 1000 m langen Strecke zu. Die eingezeichnete Parkbucht ist mit absolutem Halteverbot belegt und erlaubt nur das Einfüllen in die Wertstoffcontainer. Davor und dahinter ist ein Baumgraben mit 66 Alleebäumen mit einem Stammumfang von zum Teil größer als 100 cm. Diese Bäume werden alle gefällt, was aus der Zeichnung nicht hervor geht.
Von diesen Querschnittszeichnungen vom 12.11.2020 ist nur der Teil 'Planung' in das Planfeststellungsverfahren (eingeleitet am 1.9.2022) übernommen worden. D.h. die Stadträte waren in ihrer Sitzung am 15.12.2021 zum Trassierungsbeschluss ebenso wie die Regierung von Oberbayern als Planfeststellungsbehörde über die mangelhafte Darstellung im Bestandsquerschnitt und die damit verbundenen Baumfällungen auf der Südseite der Heidemannstraße nicht richtig informiert.
Im gesamten Streckenabschnitt zwischen Neufreimann und Kieferngarten wird der jetzige, über 30-jährige Baumbestand von rund 250 Bäumen gefällt und nur zum Teil durch neue junge, kleine Bäume erstetzt. Die Radwege bleiben künftig schattenlos.
Durch den Abriss des Parkhauses fehlen
Und hier noch ein Vergleich Tram mit Bus.
Die persönlichen Briefe des Vorstands an der Oberbürgermeisster werden vertraulich behandelt und daher nicht veröffentlicht.
04.10.23 Hallo München: Artikel zur BA-Sitzung am 26.09.23 (Vorstellung des Planungstandes durch MVG)
12.07.23 Hallo München: Wieder Ärger bei Freimanner Bürgerversammlung um Tram 23 und 24: Anwohner fordert Antworten von Stadt München
09.07.22 Hallo München: Bürgerversammlung in Freimann: Anwohner kritisieren Tram-Pläne der MVG am Kieferngarten
Stand:09.07.2022, 10:00 Uhr
21.01.21 SZ: Neue Tram-Anbindung für Tausende im Münchner Norden
26.01.21 AZ: Eine neue Tram für den Münchner Norden
20.02.21 Tramreport: Demonstration gegen die Endschleife Kieferngarten
09.11.24 Hallo München: Verlängerung der Tram 23 in München fix:
Die Tram 23 zum Kieferngarten ist überdimensioniert und bringt durch eine quietschende Umkehrschleife Lärm in die Wohnsiedlung Kieferngarten. Für die Tram-Trasse müssen 250 Bäume umgesägt und ein Parkaus mit WC abgerissen werden. Die Staus auf der Kieferngartenstraße werden länger. Eine Endstation in Neufreimann wäre für die dortigen Bewohner ein Vorteil. Bei einer Realisierung eines Expressbusses statt einer Tramlinie könnten ca. 90 Mio. Euro eingespart werden, was zugleich eine CO2 Belastung von 0,0 bedeuten würde. Anders ausgedrückt: Die immense CO2 Belastung aus den Baumaßnahmen für eine Tram zum Kieferngarten kann vermutlich durch den ökologischen Trambetrieb auf diesem Streckenabschnitt, nie ausgeglichen werden!